Mittwoch, 26. August 2015

Soja-Joghurt selbst gemacht

Ja, wer lugt denn da hervor?
Dennis‘ Rezept mit der veganen Zaziki hatte mich inspiriert, es am Samstag mal mit einem selbstgemachten Soja-Joghurt zu versuchen. Immerhin gibt es Soja-Joghurt – ganz im Gegensatz zu seinen milchigen Brüdern – nicht im Mehrwegglas. Zwar gibt es plastikmüllsparende Alternativen, z. B. der sehr leckere Joghurt Sojade, der eine nur sehr dünne Plastikhülle hat, die von etwas dickerem Papier umgeben ist, das man, sobald der Joghurt gegessen ist, abziehen und im Papiermüll entsorgen kann. Es geht aber doch auch ohne. Zunächst war die Frage: Woher bekomme ich einen Joghurt-Bereiter? Meine Eltern hatten mal einen, doch den zu finden, erwies sich als unmöglich. Eine Facebook-Anfrage führte immerhin zu einigen Ratschlägen, z. B. in eine Isolierkanne einfüllen, in der vorher 45 Grad warmes Wasser war oder unter die warme Bettdecke damit. Da ich jedoch nicht Gefahr laufen wollte, morgens – nach mich befallener  Vergesslichkeit – in Joghurt zu erwachen, entschied ich mich für eine semi-professionelle Variante: Mein Wasserkocher kann verschiedene Temperaturgrade bedienen und halten, erfreulicherweise auch die für die Joghurtbereitung erstrebenswerten 40° Celsius. Auch eine schmale Flasche zur Bereitung von 500 ml Joghurt war schnell gefunden. Die Milch habe ich übrigens mit dem Soja-Milch-Bereiter gemacht (Soyabella: Bohnen über Nacht einweichen, rein in den Behälter, anstellen und 20 Minuten später habe ich einen Liter Milch und zwei Hände voll Okara. Kein Vergleich zur manuellen Bereitung) Ans Werk!

Zutaten
500 ml Soja-Milch
12,5 g vegane Joghurtkulturen (z. B. My.Yo)

Soja-Joghurt mit Vanillezucker und Zimt
Die Joghurtkulturen habe ich in die Flasche gefüllt, dann die 40-45 Grad warme Soja-Milch dazu gegossen, ordentlich geschüttelt und das Ganze dann 14 Stunden bei 40 Grad in den Wasserkocher gestellt. Ich hatte in Erinnerung, dass die Joghurt-Kulturen Ruhe und Dunkelheit brauchen. Daher deckte ich sie mit einem dunklen Küchenhandtuch zu und sagte den Kindern, der Joghurt müsse jetzt schlafen und sie ganz, ganz ruhig sein.
Am Abend hatte ich einen tatsächlich schnittfesten Joghurt. Toll für den Joghurt, blöd für mich, da er ja in einer Flasche ist. Über Nacht lag er dann im Kühlschrank und zog etwas Wasser. Morgens war er nicht mehr schnittfest – gut für mich und die Flasche. Zusammen mit einem Löffel selbst gemachten Vanillezucker (einfach vom Kochen übrig gebliebene ausgekratzte Vanilleschoten zusammen mit Zucker einschließen – er übernimmt ganz wunderbar das Aroma) durfte ich morgens meinen ersten selbstgemachten Soja-Joghurt testen. Er war leicht getreidig im Geschmack, aber wunderbar joghurtig.
Mittwochs und samstags mache ich mir jetzt immer mindestens einen Liter Sojamilch und aus der Hälfte davon Joghurt. Damit ich nicht immer das vergleichsweise teure Pulver mit den Joghurtkulturen nutzen muss, nehme ich 50 ml von dem fertigen Joghurt und impfe die Soja-Milch damit. Über Nacht gab das auch schon nach 10 Stunden mit gleicher Prozedur einen schönen 500-ml-Joghurt.
Zaziki ohne Plastik-Müll – Dein Weg ist geebnet!


Kurzanleitung
-          Soja-Milch auf 45 Grad bringen
-          Mit 12,5 g Joghurtkulturen vermengen
-          Bei 40-45 Grad 12-14 Stunden in Ruhe und Dunkelheit arbeiten lassen

-          Dann kühlen und genießen

Dienstag, 18. August 2015

Hamburger mit Quinoa-Linsen-Pattie

Ich mag Burger! In meiner Kindheit freute ich mich immer, wenn meine Eltern mich zu McDonalds mitnahmen. Später ging ich gerne zu Burgerking, wegen des rauchigen Grillgeschmacks. Dann entdeckte ich ökologische Lebensmittel für mich und dann Frankfurts „Die Kuh, die lacht!“ Ab da wusste ich, wie ein Burger schmecken kann und McDonalds und Burgerking waren Vergangenheit. Seit eineinhalb Jahren weiß ich nun, dass Kühe nichts zu lachen haben, doch Burger liebe ich noch immer. Daher hier ein leckeres veganes Burgerrezept:

Zutaten für die Patties
1 Tasse Quinoa
1 Tasse geschälte Linsen (Red Football Lenses)
5 getrocknete Tomaten
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2 EL grüne Curry-Paste
1 TL Rauchsalz
Pfeffer
Paniermehl
Weizenmehl

Weitere Zutaten
6 Hamburger Buns
Ketschup
Vegane Majonaise
Senf
Tomate
Salat
Gurke

Zubereitung
Quinoa in 1 Tasse Gemüsebrühe kochen. Nach 20 bis 25 Minuten garen Quinoa zum Abkühlen in eine Schüssel geben und Topf sowie heiße Herdplatte nutzen, um die Linsen mit dem Vierfachen an Gemüsebrühe zu kochen. Auch sie sind nach 20 bis 25 Minuten fertig und müssen – am besten in einer gesonderten Schüssel - abkühlen.

So wertvoll wie ein großes Steak: Quinoa-Patties
In der Zwischenzeit Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch klein schneiden. Gemüse zusammen mit der Curry-Paste und dem Rauchsalz zum abgekühlten Quinoa und den Linsen geben und ordentlich verkneten. Mit Pfeffer abschmecken. Jetzt kommt das Paniermehl hinzu. Mit 2 gehäuften EL beginnen und so viel hinzugeben, bis die Masse formstabil bleibt und sich Patties formen lassen. Patties mit beiden Seiten in Mehl wenden und in der heißen Pfanne anbraten, bis sie knusprig und braun sind.

Finger licking good!
Die Buns kurz mit den aufgeschnittenen Seiten in die Pfanne, bis sie warm und leicht angetoastet sind, die Saucen hinzu und mit Salat, Tomate und Gurke belegen. Zuletzt die Patties dazwischen und servieren.
Die Buns am besten beim Bäcker in Auftrag geben. Sie sind dann natürlich teurer als im Aldi, aber dafür sind sie handgemacht, beleben das lokale Bäckerhandwerk und – das Wichtigste – sie schmecken! Ein Rezept zum selbst machen poste ich in Kürze hier.
Wenn gekochtes Quinoa oder Linsen übrig sind, sie eignen sich beide prima für vegane Brotaufstriche und Quiona ist auch kalt lecker, zusammen mit Obst, Sämereien und Nüssen als Frühstück. In diesem Fall allerdings lieber keine Gemüsebrühe zum Kochen nutzen *smile*

Sonntag, 16. August 2015

Sojagyros mit Wildreismischung und Zaziki

Das folgende, leckere Gericht hat eine Zubereitungszeit von 50 Minuten - die Angaben für die Zutaten beziehen sich auf zwei Personen.

Zutaten Gyros:
  • 1 TL Gemüsebrühepulver
  • 1 gestr. TL Meersalz
  • 2 Lorbeerblätter
  • 150g getrocknetes Sojageschnetzeltes
  • 50g Margarine
  • 1/2 TL edelsüßes Paprikapulver
  • 1 gestr. TL Grillgewürz oder Gyrosgewürz
  • 1 EL Sojasouce
  • 1/4 TL Agavendicksaft
  • schwarzer Pfeffer

Zutaten Reis:
  • 200g Wildreismischung
  • Meersalz

Zutaten Zaziki:
  • 1/2 Salatgurke
  • 5 Minzeblättchen
  • 1 Knoblauchzehe
  • 150g Sojajoghurt
  • 1/4 EL Weißweinessig
  • 2 EL Olivenöl
  • Meersalz
  • schwarzer Pfeffer 


Den Reis nach Packungsanweisung in leicht gesalzenem Wasser kochen. 

600ml Wasser im Wasserkocher aufkochen und in eine große Schüssel geben. Brühe, Salz und Lorbeerblätter damit vermischen. Die Sojaschnetzel dazugeben und mit einem Teller oder etwas Ähnlichem leicht unter Wasser drücken und 20 Minuten einweichen. Anschließend durch ein Sieb gießen und die Sojaschnetzel mit den Händen ausdrücken. 

Die Margarine in einer Pfanne zerlassen und die Sojaschnetzel bei mittlerer bis starker Hitze 6 - 8 Minuten anbraten, so dass sie schön kross werden. Paprikapulver, Grillgewürz, Sojasauce und Agavendicksaft dazugeben, alles vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. 



Für das Zaziki die Gurke waschen, längs halbieren und mit einem Teelöffel entkernen. Anschließend fein reiben. Die Minzeblättchen waschen und fein hacken. Die Knoblauchzehe schälen und mit einer Knoblauchpresse in eine Schüssel drücken. Geriebene Gurke, Minze, Sojajoghurt, Essig und Olivenöl hinzufügen, umrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. 

Et voilà... 



Donnerstag, 6. August 2015

Banarena (Bananen-Amarena-Sorbet)

Der Sommer ist da - schon seit einer Weile - und so wie es ausschaut, bleibt er auch noch ein paar Wochen bei uns. Was gibt es da besseres, als draußen auf Terrasse oder Balkon zu sitzen und ein kühles, fruchtiges Eis zu genießen? Wenn kein Eis im heimischen Kühlfach ist - wie so oft, wenn ich Lust darauf habe -, gibt es einen schnellen Weg, sich abzuhelfen: Das Sorbet.

Sorbets bestehen nur aus Früchten oder Fruchtsaft und Zucker. Die Früchte werden püriert, der Zucker im Fruchtsaft gelöst und das Ganze entweder in der Eismaschine cremig gefroren oder im Tiefkühler unter regelmäßigem Rühren zum Abschluss gebracht. Der Zucker sollte nicht zu sparsam verwendet werden, denn er sorgt für die Cremigkeit, und entweder im erhitzten Fruchtsaft gelöst werden (dann jedoch muss der süße Saft abkühlen, bevor es in die Eismaschine geht) oder als Puderzucker zum Einsatz kommen (das geht auch im kalten Fruchtsaft). Das regelmäßige Rühren - am besten alle 20 Minuten, während des Gefrierprozesses - ist wichtig, damit sich keine großen Eiskristalle bilden.

Das nachfolgende Rezept ist noch schneller und noch einfacher, da es bereits Cremigkeit und sogar Zuckersirup mit sich bringt: Bananen-Amarena-Sorbet, kurz: Banarena.

Zutaten:
4 Bananen, tiefgekühlt
4 EL Amarenakirschen
100 ml Reisdrink, sehr kalt

Zubereitung:
Tiefgekühlte Bananen zusammen mit dem Reisdrink und 4 EL Amarenakirschen in den Blender geben und pürieren. Portionieren und sofort servieren. Sollte der Blender zu viel Temperatur an das werdende Sorbet abgegeben haben, in den Tiefkühler damit und alle 10 Minuten umrühren, bis es die gewünschte Konsistenz hat. Spätestens dann raus auf Terrasse oder Balkon mit euch.

Mittwoch, 5. August 2015

Glanzlichter #2: "Die erste Veganerin ist übrigens schon wieder zur normalen Ernährung zurückgekehrt."

„Ach, du lebst vegan?“ – Glanzlichter der Reaktionen auf pflanzliche Ernährung

#2 „Die erste Veganerin ist übrigens schon wieder zur normalen Ernährung zurückgekehrt.

Verdammt, es lief so gut ...
Ui! Wer hätte das gedacht? Ich vermute, du hast das Interview mit Frau Frielinghaus gelesen, zu dem der Stern in seiner Analyse alles geschrieben hat, was dazu zu schreiben ist. Das hat nichts mit Veganismus zu tun, und ihre Abkehr nichts damit, dass die Entscheidung, keine tierischen "Produkte" mehr zu essen, für viele von guten Argumenten getragen wird. Es wird immer wieder Menschen geben, die aus unterschiedlichsten Gründen aufgeben, was sie begonnen haben. Ich habe auch schon von ehemaligen Nichtrauchern gehört, die wieder zu Rauchen begonnen haben. Im Fall Frau Frielingshaus  vermutlich, weil es eben nicht ausreicht, auf die Packung zu schreiben, dass Rauchen tödlich sein kann. Natürlich weiß ich, dass dein Kommentar mit Blick auf mein mit Wasser angerührtes Porridge ein Einstieg in eine Diskussion über vegane Ernährung sein sollte, aber – Halloho! Ich bin am Essen  , und ich werde mir jetzt kein Wurstbrät über das Porridge streuen, nur weil einige wieder „normal“ essen. Auch Normalität ist letztlich nur Zeitgeist. Vor 10.000 Jahren hättest du mir vermutlich gesagt: „Wusstest du, dass die ersten schon wieder angefangen haben, Gefangene vom Nachbarstamm zu essen?“, und ich hätte geantwortet: „Ui! Wer hätte das gedacht?“, während ich bereits damals schon ausschließlich die Alten und Schwachen meines eigenen Stammes zu essen bevorzugte. Wohl bekomm’s!